Kaum ein Gebiet der Technik-Geschichte ist so faszinierend und interessant wie das der Fernrohre und Ferngläser - über kaum ein Gebiet gibt es weniger an Literatur und schriftlichen Unterlagen.
Mit dem 2. Band der Zeiss-Monografie liegt jetzt ein weiteres umfangreiches Dokument zum Studium der Handferngläser vor. Im diesem Band illustrieren etwa 3000 Abbildungen auf 900 Seiten die Entwicklungen von 1918 bis Ende 1946 - detailgenau und anschaulich.
Als "die Augen der Welt" hat man Zeiss-Optiken schon vor 100 Jahren bezeichnet, und es hieß, Zeiss-Ferngläser können nicht nur zum Teil der eigenen Augen, sondern auch zum Teil des eigenen Herzens werden.
Dieses Buch zeichnet die Jenaer Zeiss-Jahrzehnte nach dem 1. Weltkrieg nach - eine Zeit, in der dort wichtige Neuerungen für optische Geräte entwickelt wurden. Auf 900 Seiten und mit mehr als 2800 Abbildungen - die meisten in Farbe - stellt der Band die Zeiss-Modelle aus jener Zeit vor und auch solche, die noch nie beschrieben wurden und bis heute unbekannt waren.
Bisher unveröffentlichte Druckschriften aus dem Zeisswerk, die nach der Wiedervereinigung gerettet werden konnten, Dokumente aus dem Zeiss-Archiv, Exponate aus dem Optischen Museum Jena und aus zahlreichen Sammlungen sind die Basis dieser Dokumentation, die weit mehr ist als das bloße Zeigen, Aufzählen und Beschreiben. Die "neuen" Schriften werden in Faksimile gezeigt und stehen damit erstmals dem Forscher im Original zur Verfügung - heute vergessenes Insider-Wissen kann daher reaktiviert und erweitert werden. Aus allen Informationen und Daten konnte eine Modell-Liste erstellt werden, die über das hinausgeht, was zum Teil bis heute an anderen Stellen als verbindlich und komplett angesehen wird. Einzelthemen sind unter anderem Weitwinkel-Modelle, die Vergütung (T-Belag), die ersten serienmäßigen Handferngläser mit Asphären und die Vielzahl der Fälschungen aus dem Berichtszeitraum.
Um eine einseitige Betrachtung auszuschließen, haben Fachleute eigene Beiträge geschrieben, auch technische Zeichnungen sind Teile des Buches. Die aus zahlreichen Veröffentlichungen bekannten Weltkriegs-Optiken für die Marine und das Heer werden lückenlos vorgestellt; besonderes Augenmerk wurde auch auf die Modelle aus den Jahren 1945 und 1946 gelegt - ein bisher kaum bekanntes Kapitel.
Umfangreiche Listen mit Seriennummern geben Auskunft über die Zahl und Art der Modelle und im Faksimile-Abdruck eines Werkstattbuchs sind selbst Einzelexemplare mit genauen Daten zu finden.
Anhand von Realstücken werden Modell-Serien und Ser.-Nummern von 1918-1929 rekonstruiert. Die Gasmasken-Ferngläser, Marine-Modelle und U-Bootgläser werden ausführlich vorgestellt.
Dieses Werk ist nicht nur eine Zeiss-Fernglasdokumentation, sondern auch eine Fernglasgeschichte, weil man in Jena, wenn man nicht selbst der Schrittmacher war, schnell andere Entwicklungen übernahm, die damit auch in diesem Band beschrieben werden.
Hardcover, Format 21 x 28 cm, 900 Seiten, ca. 3000 Abbildungen
Author: | Hans T. Seeger |
Language: | German |