Geschnittene Steine aus altbayerischem Besitz
Kameen und Intaglien des 15. bis späten 17. Jahrhunderts in der Staatlichen Münzsammlung München
Die Staatliche Münzsammlung München besitzt etwa 6000 geschnittene Steine aus allen Epochen und Kunstkreisen und ist somit einer der größten Gemmensammlungen der Welt. Von besonderer Qualität sind die 1700 nachantiken Objekte, deren hoher künstlerischer wie kunsthistorischer Rang erst in den letzten zehn Jahren durch die Erfassung und grundlegende Bearbeitung der Autorin bekannt geworden ist. Dieser Katalogband erfaßt 299 Kameen und 225 Intaglien, die zwischen dem Mittelalter und der Zeit um 1700 entstanden. Die Pretiosen waren bislang kaum bekannt. Im Kernstück wurden sie von Herzog Maximilian I. uns seinen Nachfolgern für die Münchner Schatzkammer erworben und stammen aus dem Besitz des Regensburger Fürstabts Coelestin Stieglehner, also aus einer bürgerlichen Gelehrtensammlung. Der ursprüngliche Funktionszusammenhang der Steine wird nach Möglichkeit rekonstruiert: Datierung und stilistische Zuordnung werden diskutiert.
Höchst aufschlußreich ist die Analyse der Bildgegenstände, die unterschiedliche Sammlerinteressen von höfischer Repräsentanz oder bürgerlichem Antikenstudium zu befriedigen hatten. Die thematischen Schwerpunkte differierten bei den Künstlern in Italien und diesseits der Alpen.
Hardcover mit Schutzumschlag, Format 21,5 x 27 cm, 296 Seiten mit 114 farbigen und 544 schwarzweißen Abbildungen
Autor: | Ingrid S. Weber |
Sprache: | Deutsch |