Die Walter-Uboote der Klasse XVII B waren die modernsten im Zweiten Weltkrieg fertiggestellten und einsatzfähigen Kriegsschiffe. Sie gehörten zu den bestgehüteten Geheimnissen der deutschen Kriegsmarine und lösten nach ihrer Entdeckung durch die Alliierten eine fieberhafte Suche nach den Ergebnissen der zwölfjährigen Entwicklungsarbeit von Hellmuth Walter und seinem Team auf dem Ubootgebiet aus.
Walters Ziel war die Schaffung eines Untersee-Schnellbootes (US-Boot), mit dem das eigentlich schon nach dem Ersten Weltkrieg totgesagte Tauchboot zu einer neuen großen Bedeutung für den Seekrieg erweckt werden sollte. Ein Uboot, das unter Wasser sieben Stunden lang eine Geschwindigkeit von mehr als 20 kn durchhalten konnte, hätte auch für stark gesicherte Geleitzüge zu einer tödlichen Bedrohung werden können.
Die entscheidenden Repräsentanten der deutschen Marineleitung glaubten allerdings bis 1942 nicht an eine schnelle Realisierung dieser US-Boote und waren nicht bereit, dafür Einbußen bei dem Serienbau der konventionellen Tauchboote hinzunehmen, der hinter den hoch gesteckten Zielen stark zurückgeblieben war. Nach der erfolgreichen Probefahrt mit einem Walter-Versuchs-Uboot im Frühjahr 1944 erklärte Dönitz bitter: "Das hätten wir bei mehr Vertrauen und Wagemut im OKM schon 1-2 Jahre früher haben können." So wurden die Walter-Uboote zu spät einsatzfähig, um noch Auswirkungen auf den Ubootkrieg haben zu können. Jedoch hoffte man, wenigstens mit einer Zwischenlösung, der in die Bootsformen der Walter-Uboote hineinkonstruierten großen E-Anlage (Uboottyp XXI und XXIII), noch zu Erfolgen zu kommen. Doch auch daraus wurde nichts.
Nach dem Kriege versuchten besonders Großbritannien und Rußland die deutsche Entwicklung fortzusetzen und eine eigene Flotte von Walter-Ubooten aufzubauen. Nach der Einführung des Atomreaktors als idealen Ubootantrieb verlor das Walter-Uboot bei den großen Seemächten jedoch schnell an Bedeutung. Beim Aufbau der Bundesmarine spielte er jedoch nochmals eine größere Rolle, konnte sich aber auch hier - allerdings aus anderen Gründen - nicht durchsetzen. In dieser Broschüre wird ausführlich auf die Entwicklung und Erprobung des Walter-Uboottyps XVII B und seiner Vorläufer eingegangen. Ferner werden diese Uboote und ihre Einrichtungen detailliert durch Fotos, Zeichnungen und genaue Beschreibungen vorgestellt. Erstmals konnten dazu erst jetzt freigegebene Unterlagen aus ausländischen Archiven ausgewertet werden. Die Fülle an neuen Informationen und Abbildungen, insbesondere die wieder von Herrn Köhl sorgfältig gezeichneten Konstruktionspläne, machen diese Veröffentlichung nicht nur für den Schiffsmodellbauer sondern auch den technisch interessierten Schiffsliebhaber und Historiker zu einer einzigartigen Fundgrube und zu einem wertvollen Beitrag zur Technik-Geschichte.
Paperback, 80 Seiten, Format DIN A4, 63 s/w-Fotos, 11 Farbfotos, 60 Pläne und Zeichnungen
Autor: | Fritz Köhl |
Sprache: | Deutsch |