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Vogelsang

Artikelnummer: 7644

Kategorie: 1933 - 1945


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Vogelsang

Von der NS-Ordensburg zum Truppenübungsplatz in der Eifel. Ab 1934 erbaute die "Deutsche Arbeitsfront" die "Ordensburg Vogelsang" in der Nordeifel. Oberhalb des Urftsees sollte die künftige Elite der "Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei" herangebildet werden: sportlich gestählte und ideologisch fest im Sinne des NS-Regimes verankerte Prätorianer, die für Führungsaufgaben aller Art geeignet sein sollten. Welch hohe Bedeutung Vogelsang im "Dritten Reich" auch zur Selbstdarstellung der politischen Kaste beigemessen wurde, belegen zahlreiche Besuche der Größen des NS-Staates. Mit der kampflosen Besetzung durch US-Truppen am 4. Februar 1945 verschwanden die Nazis von der Burg. Aber ihr langer Schatten liegt bis heute über der Region. Britische Truppen bezogen die Burg 1946 als Zentrum eines zunächst 63,45 Quadratkilometer großen Truppenübungsplatzes dort, wo die Ordensburg als unübersehbares Symbol für den Nationalsozialismus über die Eifelhöhen ragte. Mit dem Recht des Siegers vertrieb die britische Besatzung gnadenlos die Bewohner des Dorfes Wollseifen. Störungen und Belästigungen durch den seit 1950 unter belgischer Regie stehenden Übungsplatz musste die Bevölkerung mehr als ein halbes Jahrhundert lang hinnehmen. Bis zum heutigen Tag verhindert der Truppenübungsplatz die zivile Nutzung eines Drittels des Schleidener Stadtgebietes. Mehrfach gab es massive Versuche, den Schießplatz Vogelsang bis zur belgischen Grenze auszudehnen. Damit wäre belgischen Annexionsplänen in den 40-er und 50-er Jahren Tür und Tor geöffnet worden. Im Raum stand sogar die Forderung nach der Angliederung der Kreise Monschau und Schleiden an das Königreich. Die Dokumentation erinnert auch an dieses weitgehend vergessene Kapitel deutsch-belgischer Grenzgeschichte. Ende der 80-er Jahre erwuchs zunächst aus der Bevölkerung, dann zunehmend auch aus der Politik stetig anschwellender Widerstand gegen "Camp Vogelsang". 2001 hat die Brüsseler Regierung die Rückgabe Vogelsangs an die deutschen Stellen zum Jahresende 2005 angekündigt. Das deutsche Verteidigungsministerium gab inzwischen bekannt, dass der Truppenübungsplatz danach zivil genutzt werden könne. Somit wird Vogelsang die größte Konversionsfläche Nordrhein-Westfalens. 224 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, 462 Abbildungen, Großformat, 28,5 x 23,5 cm

Vogelsang


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