Band 4: Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung: Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er-Jahren - Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968
Um die Organisation Gehlen und den Bundesnachrichtendienst ranken sich bis heute Mythen und Legenden. Die Unabhängige Historikerkommission legt nun ein umfassendes wissenschaftliches Werk in geplanten 13 Bänden mit insgesamt ca. 7000 Seiten vor, das nicht zuletzt durch den ihr ermöglichten Zugang zu den Akten des BND hohen Ansprüchen genügt. So entsteht ein vielschichtiges Bild dieser geheimnisumwobenen Institution, ihrer Entwicklung und ihrer Tätigkeit in den Jahren von 1945 bis 1968, als Reinhard Gehlen den westdeutschen Nachrichtendienst prägte.
Eine viel zu späte und halbherzige Überprüfung:
Die Studie widmet sich einer internen, von der Politik erzwungenen Personalüberprüfung im BND. Zwanzig Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches wurde individuelle NS-Belastung hauptsächlich als mögliches Sicherheitsrisiko betrachtet. Zwar entließ der BND 68 von 157 überprüften Mitarbeitern, doch bekamen es die Verantwortlichen nicht nur bei den Überprüfungen selbst, sondern auch beim Umgang mit deren Ergebnissen mit Problemen zu tun, die keine wirkliche "Selbstreinigung" gestatteten. Widerstände regten sich dabei nicht allein in der BND-Zentrale in Pullach, sondern auch bei der Bundesregierung in Bonn.
- Von Beginn an waren im BND personelle Kontinuitäten aus der NS-Zeit in hohem Maß gegeben
- Erste Publikation zur Arbeit der sogenannten "Organisationseinheit 85"
- 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges entließ der BND lediglich 68 Mitarbeiter aufgrund ihrer NS-Belastung
Hardcover, Format 14,8 x 21 cm, 528 Seiten, Ch. Links Verlag
Autor: | Sabrina Nowack |
Sprache: | Deutsch |