Selten wurden Tiere so massiv zu Kriegszwecken eingesetzt wie im Ersten Weltkrieg. Obwohl ein industrialisierter Massenkrieg, mischten sich in das Grollen der Artilleriegeschütze und das Rattern der Maschinengewehre millionenfaches Hufgetrappel, bellten hunderttausendfach Hunde und vernahm man den leisen Flügelschlag von Brieftauben. Millionen von Reit-, Last- und Zugtieren waren zwischen 1914 und 1918 für die Fortbewegung von Menschen und Material unverzichtbar. Und auch wenn nicht jeder Soldat mit Pferden, Meldehunden oder Militärbrieftauben zu tun hatte, so fochten doch fast alle ihren täglichen Kampf mit Läusen, Wanzen und Flöhen, die in den Quartieren und Schützengräben ebenso omnipräsent waren wie Ratten.
Fernab von gängigen Mythen und Heldengeschichten schildert der Autor, wie im Ersten Weltkrieg massenhaft Tiere rekrutiert und eingesetzt wurden. Mit kundigem Blick auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Tier fokussiert er einen vernachlässigten Aspekt der Historiographie und liefert einen aufschlussreichen Essay zum letzten großen Krieg, in den der Mensch mit dem Tier zog und der somit das Ende einer jahrtausendealten Kulturgeschichte markiert.
Hardcover, Format 22,5 x 14,8 cm, 142 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen
Autor: | Rainer Pöppinghege |
Sprache: | Deutsch |