Jürgen Kraus
Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918
Fußartillerie Band 1
Textband
624 Seiten
Hartkarton-Einband mit Schutzumschlag,
Fadenheftung
Die Fußartillerie gehörte neben der Infanterie und der Feldartillerie zu den Hauptwaffengattungen des deutschen Heeres. Mit schweren Geschu¨tzen bewaffnet, war sie fu¨r den Kampf um Festungen vorgesehen. Bereits vor dem Krieg wurde die Mehrzahl der Batterien mit Pferdezug bespannt und als schwere Artillerie des Feldheeres fu¨r den Feldkrieg vorbereitet; einige Batterien behielten weiter ihre bisherige Funktion als Besatzung von Festungen und im Ku¨stenschutz.
Nach dem Übergang zum Stellungskrieg im Herbst 1914 gewann die schwere Artillerie infolge der immer stärkeren Feldbefestigungen mehr und mehr an Bedeutung. In den Materialschlachten mit tagelangem Trommelfeuer verlagerte sich der Schwerpunkt 1916 auf die Massenwirkung der schweren Artillerie. Diese Entwicklungen fu¨hrten nicht nur zu einem ungeahnten Aufstieg der Fußartillerie, sondern auch zu ständigen Umorganisationen.
In diesem Teilband werden die aktiven Formationen der Fußartillerie behandelt. Neben den höheren Artilleriefu¨hrern gehören dazu in erster Linie die Fußartillerie-Regimenter. Mit Kriegsbeginn löste sich der Regimentsverband auf, und die Bataillone kamen getrennt voneinander zum Einsatz. Durch die vielseitigen Forderungen der Front wurden bald auch die Bataillone zerrissen und die Batterien einzeln verwendet. Im Zuge dieser Zersplitterung der Fußartillerie entstanden seit 1915 rund 670 selbstständige Batterien. Ab 1916 fasste man diese Batterien in 170 neu gegru¨ndeten Bataillonen zusammen, die nun zur bestimmenden taktischen Einheit der Fußartillerie wurden.
Die genannten Fußartillerie-Formationen werden in diesem Band ausfu¨hrlich behandelt. Dazu sind in u¨bersichtlicher Form alle wesentlichen Daten zu ihrer Organisation ausgebreitet, besonders zur Aufstellung, Umgliederung und Aufösung. Bedingt durch die häufige Verschiebung der Truppen nehmen die Angaben zu den wechselnden Unterstellungen einen großen Raum ein, sodass sich der Weg jeder Einheit detailliert verfolgen lässt. Außerdem ist fu¨r jede Batterie die Ausstattung mit Geschu¨tzen einschließlich Umbewaffnungen angegeben.