Die Weserflug, das "andere Bremer Flugzeugbauunternehmen", bestand von 1934 bis Kriegsende, wurde nach zehnjähriger Pause 1956 wiederbegründet und schließlich 1964 mit Focke-Wulf zu den Vereinigten Flugtechnischen Werken verschmolzen. Gestützt auf Akten aus amerikanischen, englischen und deutschen Archiven untersucht Hartmut Pophanken die Gründerjahre der Firma, in deren Mutterbetrieb, der A.G. "Weser"-Werft, 1932 die Planung des Flugzeugbaus aufgenommen wurde. Während die Werftmanager noch den Bau von zivilen Großflugbooten planten, eröffnete plötzlich die nationalsozialistische Machtübernahme neue Geschäftsfelder: Der neu gegründete Flugzeugbaubetrieb wurde in das Rüstungsprogramm des Reichsluftfahrtministeriums integriert. Durch die Verschmelzung mit der zahlungsunfähigen Firma Rohrbach Metallflugzeugbau in Berlin wurde das für die Fertigung von Flugzeugen nötigen Know-how erworben, und in der Person des Chefkonstrukteurs Adolf Rohrbach ein renommierter Luftfahrtfachmann für die junge Firma gewonnen. Innerhalb weniger Jahre wurden die Standorte des Flugzeugwerks ausgebaut und die Lizenzproduktion von Flugzeugteilen und bald auch von ganzen Flugzeugen aufgenommen. 1939 war ein modernes Flugzeugwerk mit 10.000 Mitarbeitern entstanden, das Kampfflugzeuge in Großserie fertigte. Bekanntestes Produkt des Unternehmens war der von 1938 bis 1944 in großen Stückzahlen gebaute Sturzbomber Junkers Ju 87. Das Buch gibt ausführliche Auskunft über die Geschäftspolitik der Firma und ihr Verhältnis zum General-Abnehmer ihrer Produkte, dem Reichsluftfahrtministerium, und schildert detailliert die Entwicklung vom noch manufakturmäßigen Flugzeugbau der früher 30er Jahre hin zur hochrationalisierten Serienproduktion moderner Muster.
Der Bericht des Aufstiegs der Firma zum Großbetrieb wird illustriert mit über 100 Fotos, Mehrseitenskizzen, Tabellen und Grafiken. Das Buch ist eine Fundgrube für alle an der Geschichte der Hochtechnologie-Industrie und der deutschen Luftfahrtgeschichte Interessierten.
Hardcover mit Schutzumschlag, Format 16 x 22,5 cm, 184 Seiten
Autor: | Hartmut Pophanken |
Sprache: | Deutsch |