Die neutrale Schweiz, über Jahrzehnte hinweg sicherer Hort für illegale Vermögen und Geschäftsabschlüsse, spielte auch im Überlebenskampf der maroden DDR eine zentrale Rolle. Im Auftrag der SED-Führung organisierten Stasi-Agenten und Kaufleute zusammen mit westlichen Partnern in der Schweiz Technologieschmuggel, Embargohandel, Schwarzmarktgeschäfte und Finanzdeals.
Bislang unzugängliche Akten der Schweizer eidgenössischen Bundesanwaltschaft und des dortigen Nachrichtendienstes dokumentieren bis ins Jahr 1990 die Beobachtung ostdeutscher Geschäftsleute und Stasi-Mitarbeiter während ihrer Schweiz-Aufenthalte. Dabei konnten die Behörden auch auf ein Netz williger Helfer und Informanten etwa in Banken und Hotels zurückgreifen. Zusammen mit Akten aus dem Stasi-Archiv zeigt sich zugleich, welche DDR-Machenschaften verborgen blieben. Der Band beleuchtet die enge Zusammenarbeit westlicher Geheimdienste und wirft die Frage auf, warum trotz des umfangreichen Wissens um illegale DDR-Geschäfte niemand eingriff - eine Frage, die auch heute angesichts von Wirtschaftsbeziehungen mit zweifelhaften Regimes hochaktuell ist. Damit zeigt das Buch, wie wichtig eine Öffnung der Geheimdienstarchive für die Aufarbeitung der Geschichte des Kalten Krieges ist.
Hardcover, Format 13,5 x 21 cm, 224 Seiten, 24 s/w-Abbildungen, ISBN 9783861538738, Autor Andreas Förster
Autor: | Andreas Förster |
Sprache: | Deutsch |