Entscheidung im Mittelmeer - Ralf Georg Reuth - Deutsche Strategie des 2. WK 1940-1942
Die südliche Peripherie Europas in der deutschen Strategie des Zweiten Weltkrieges 1940 - 1942
Eine Fülle von Literatur beschäftigte sich mit militärischen Einzelaspekten des Zweiten Weltkriegs im Mittelmeerraum. "Entscheidung im Mittelmeer" dagegen - vorgelegt von Ralf Georg Reuth, mit einer Einführung von Andreas Hillgruber - integriert erstmalig den Kriegsschauplatz Mittelmeer in den Gesamtzusammenhang der deutschen Strategie des Zweiten Weltkriegs. Neue Erkenntnisse sind das Ergebnis: So rücken die weit ausgreifenden Offensiven Rommels in Nordafrika und die parallel dazu aufkeimende Hoffnung der Seekriegsleitung, die Entscheidung im Kampf gegen Großbritannien an der südlichen Peripherie Europas herbeiführen zu können, ins rechte Licht. Auch in Hitlers reiner Kontinentalkonzeption erhält der bisherige Nebenkriegsschauplatz "Mittelmeer" nach dem Scheitern seines "Weltblitzkriegsplanes" im Herbst/Winter 1941 einen neuen Stellenwert: Der Nebenkriegsschauplatz wird zum "Hebel" für einen politischen Ausgleich mit Großbritannien, der nunmehr unabdingbaren Voraussetzung dafür, den Russlandfeldzug doch noch siegreich beenden zu können. Anfang 1942, als das Deutsche Afrikakorps erneut nach Osten vorstößt und Singapur in japanische Hand fällt, wähnt sich Hitler diesem Ziel nahe. Die Entscheidung im Mittelmeer und damit die Wende des Zweiten Weltkriegs glaubt er erreicht zu haben, als Rommel am 21. Juni 1942 Tobruk nimmt und die Eroberung Ägyptens unmittelbar bevorzustehen scheint. Wie kontrovers jedoch diese Hitlersche "Spontanzielsetzung" verfolgt wurde, wie utopisch sie fundiert war, zeigen folgende Beispiele: Eine deutsche Kriegführung im Mittelmeer war nie planungsmäßig vorbereitet und mit dem italienischen Partner nie abgestimmt worden; Vorstellungen des Heeres, der Luftwaffe und der Marine standen in schroffen Widersprüchen zueinander; deutsche strategische Auffassungen stießen auf völlig anders geartete italienische Vorstellungen; operativ wurde ständig improvisiert; es gab keine koordinierende und gesamtführende Hand über den sich mehr und mehr misstrauenden Bündnispartnern. Dies alles führte bekanntlich zur Katastrophe auch im Mittelmeerraum, eine Katastrophe, deren Grundlagen und Entwicklung der Leser dieser fesselnden Darstellung nacherlebt.
Hardcover, 300 Seiten, 20 Abbildungen, 22,2 x 15,7 cm Dörfler Entscheidung im Mittelmeer
Eine Fülle von Literatur beschäftigte sich mit militärischen Einzelaspekten des Zweiten Weltkriegs im Mittelmeerraum. "Entscheidung im Mittelmeer" dagegen - vorgelegt von Ralf Georg Reuth, mit einer Einführung von Andreas Hillgruber - integriert erstmalig den Kriegsschauplatz Mittelmeer in den Gesamtzusammenhang der deutschen Strategie des Zweiten Weltkriegs. Neue Erkenntnisse sind das Ergebnis: So rücken die weit ausgreifenden Offensiven Rommels in Nordafrika und die parallel dazu aufkeimende Hoffnung der Seekriegsleitung, die Entscheidung im Kampf gegen Großbritannien an der südlichen Peripherie Europas herbeiführen zu können, ins rechte Licht. Auch in Hitlers reiner Kontinentalkonzeption erhält der bisherige Nebenkriegsschauplatz "Mittelmeer" nach dem Scheitern seines "Weltblitzkriegsplanes" im Herbst/Winter 1941 einen neuen Stellenwert: Der Nebenkriegsschauplatz wird zum "Hebel" für einen politischen Ausgleich mit Großbritannien, der nunmehr unabdingbaren Voraussetzung dafür, den Russlandfeldzug doch noch siegreich beenden zu können. Anfang 1942, als das Deutsche Afrikakorps erneut nach Osten vorstößt und Singapur in japanische Hand fällt, wähnt sich Hitler diesem Ziel nahe. Die Entscheidung im Mittelmeer und damit die Wende des Zweiten Weltkriegs glaubt er erreicht zu haben, als Rommel am 21. Juni 1942 Tobruk nimmt und die Eroberung Ägyptens unmittelbar bevorzustehen scheint. Wie kontrovers jedoch diese Hitlersche "Spontanzielsetzung" verfolgt wurde, wie utopisch sie fundiert war, zeigen folgende Beispiele: Eine deutsche Kriegführung im Mittelmeer war nie planungsmäßig vorbereitet und mit dem italienischen Partner nie abgestimmt worden; Vorstellungen des Heeres, der Luftwaffe und der Marine standen in schroffen Widersprüchen zueinander; deutsche strategische Auffassungen stießen auf völlig anders geartete italienische Vorstellungen; operativ wurde ständig improvisiert; es gab keine koordinierende und gesamtführende Hand über den sich mehr und mehr misstrauenden Bündnispartnern. Dies alles führte bekanntlich zur Katastrophe auch im Mittelmeerraum, eine Katastrophe, deren Grundlagen und Entwicklung der Leser dieser fesselnden Darstellung nacherlebt.
Hardcover, 300 Seiten, 20 Abbildungen, 22,2 x 15,7 cm Dörfler Entscheidung im Mittelmeer
Autor: | Ralf Georg Reuth |
Sprache: | Deutsch |