Die Variante I des DDR-Jets Baade-152 - Holger Lorenz
Die Variante I des DDR-Jets Baade-152 - Holger Lorenz
Der Schulterschluss zwischen Walter Ulbricht und der heimgekehrten Junkers-Elite: Eines der interessantesten Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte der untergegangenen DDR war der Großflugzeugbau der Jahre 1955 bis 1961. Zunächst im Geheimen begonnen, trat der rein auf zivile Flugzeuge abgestellte Industriezweig im Juli 1955 ans Licht der Öffentlichkeit. Die Begeisterung unter der Jugend und den alten Flugzeugbauern war groß. Groß und modern sollte auch der neue Industriezweig werden. Und eine reine Exportindustrie, die Devisen ins Land bringen und die Anerkennung der DDR in die Welt tragen würde. Die wissenschaftlich-technische Verantwortung dafür lag in den Händen von Junkers-Chefkonstrukteur Prof. Brunolf Baade. Sein Entwickler-Kollektiv hatte der Sowjetunion von 1945 bis 1953 alle deutschen Erkenntnisse zum Pfeilflügel und der Strahlturbine gegeben. Zurückgekehrt in die DDR wollten Baade und seine Mannen gleich die ganze DDR-Wirtschaft mit Hilfe der Erkenntnisse aus dem Flugzeugbau umkrempeln, das heißt, auf allen Gebieten modernisieren und allumfassend "leichtbauen". Das Turbinenflugzeug 152 repräsentierte dabei als letztes Junkersflugzeug die Tradition bis hin zur Ju 52 und als erstes DDR-Flugzeug zugleich einen Neuanfang durch den Eintritt ins gerade beginnende Düsenzeitalter. Dass dieser interessante Versuch schließlich 1961 gescheitert ist, lag weniger an den Gegebenheiten in der DDR oder an etwaigen "bösen Absichten" der UdSSR. Vielmehr waren es die Amerikaner mit ihren beiden Riesenvögeln Boeing 707 und DC-8, die die westliche Zivilluftfahrt Anfang der 60er Jahre in eine nie gekannte finanzielle Krise stürzten. Der "Neuling" aus der DDR ging dabei zuerst zugrunde.Das Buch erweckt sowohl interessante Zeitgeschichte als auch spannende Luftfahrthistorie zum Leben. Durchgehend großzügig bebildert mit vielen teils farbigen zeitgenössischen Fotos, zahlreichen Zeichnungen und Tabellen und einer Doppelseite mit Farbprofilen der Dresden 152/I V1 liefert das Werk auf seinen 136 großformatigen Seiten einen Einblick in einen interessanten Versuch, der zum Scheitern verurteilt war. Ein Versuch, mit Hilfe der Erkenntnisse aus dem Flugzeugbau die ganze DDR-Wirtschaft umzukrempeln. Autor: Holger Lorenz
Paperback, 136 Seiten, Format 23 x 32 cm, 360 Fotos und Abbildungen, deutscher Text
Die Variante I des DDR-Jets Baade-152 - Holger Lorenz
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