Blitzmädchen
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Mehr als eine halbe Million Frauen gehörten im Zweiten Weltkrieg für kürzere oder längere Zeit zum Gefolge der deutschen Wehrmacht. Sie zählten zur Kategorie des Behelfspersonals - wie die hilfswilligen Kriegsgefangenen. Über die Hälfte von ihnen meldete sich freiwillig, die anderen waren notdienstverpflichtet oder kriegshilfsdienstpflichtig. Der Freiwilligkeit gab die Möglichkeit Auftrieb, in den von den deutschen Truppen besetzten Gebieten, z.B. in Norwegen, Frankreich, Griechenland und Jugoslawien, eingesetzt zu werden und eine schmucke Uniform zu bekommen. Alle trugen den Namen "Helferinnen". Das umschrieb korrekt ihre Situation bei den Soldaten: militärische Hilfsdienste leisten in der Unterstellung unter militärische Vorgesetzte und unter den Bestimmungen des Militärrechts. Ihre Tätigkeiten reichten vom Fernmeldebetriebsdienst als Telefonistinnen, Fernschreiberinnen und Funkerinnen über den Stabsdienst als Stenotypistinnen, Bürohilfskräfte und Botinnen bis zum Einsatz als Hilfskanoniere an Flakhilfsgeräten. Tausende dienten in der Reichsluftverteidigung zur Abwehr feindlicher Flugzeuge im Horchdienst, Flugwachdienst, Flugmeldedienst, Wetterdienst, Jägerleitdienst und Luftschutzdienst. Sie übernahmen in steigendem Maße die Plätze von Soldaten, die an die Front geschickt wurden. Einige Einheiten der genannten Kategorien bestanden am Ende des Krieges fast ausschließlich aus Frauen. Ihre Ausbildung dauerte maximal 12 Wochen. Die Zeit drängte. Den größten Umfang erreichte das Wehrmachtshelferinnenkorps zur Jahreswende 1944/45, als der Krieg praktisch zu Ende war. In dieser Zeit gerieten viele Helferinnen in den Strudel der Rückzüge. Tieffliegerangriffe, Bombardements, Partisanenüberfälle und überstürzte Fluchtbewegungen setzten ihnen zu. Die Zahl der Getöteten ist heute ebensowenig feststellbar wie die der Vermißten und Gefangenen.Blitzmädchen
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