Emil Steinles Aufzeichnungen liefern "badisch direkt" ein ungeschminktes, authentisches Bild des Ersten Weltkrieges "von unten". Die nüchterne, offene und häufig pointierte Sicht eines einfachen badischen Soldaten auf den mörderischen Stellungskrieg im Westen, den entbehrungsreichen Bewegungskrieg auf dem Balkan und seinen Soldatenalltag sind das Besondere dieser Kriegserinnerungen. Im August 1914 zieht der Landwirt Emil Steinle als badischer Landwehrmann im Alter von 36 Jahren in den Ersten Weltkrieg - im Gegensatz zu vielen anderen ohne "Hurra" und Illusionen. Zunächst ins Elsass, dann nach Flandern und Nordfrankreich, 1915/16 auf den Balkan nach Serbien, 1917 dann wieder nach Nordfrankreich. Emil Steinle muss ein besonnener, heimatverbundener Mann mit nüchternem Realitätssinn, guter Beobachtungsgabe, trockenem Humor, zeichnerischem Talent und Selbstbewusstsein gegenüber selbstherrlichen Offizieren gewesen sein. Seine Kriegserinnerungen "schlummerten" fast 100 Jahre in einer Schublade: 5 Schulhefte, die Seiten fein säuberlich mit Bleistift in deutscher Sütterlinschrift beschrieben.
Hardcover, Format 17 x 24 cm, 122 Seiten, 24 Abbildungen, herausgegeben von Jürgen Scheuerer und Markus Kiefer
Sprache: | Deutsch |